2024|06 NACH DEN STARKEN REGENFÄLLEN AM WOCHENENDE UND DER ÜBERFLUTUNG DER JAGSTAUEN: DIE LGS 2026 ELLWANGEN GMBH BILANZIERT KAUM SCHÄDEN UND SIEHT PROGNOSEN BESTÄTIGT
Rund 90 Liter Wasser pro Quadratmeter: Die Wettermessstellen um Ellwangen haben für das vergangene Wochenende binnen 72 Stunden mehr Niederschlag aufgezeichnet, als es durchschnittlich im ganzen Monat Mai regnet (75 L/qm). Die heftigen Regenfälle führten auch dazu, dass die Uferzonen der Jagst und die Auwiesen im südlichen Areal der Landesgartenschau 2026 überschwemmt wurden. Der Wasserpegel der Jagst an der Messtelle Schwabsberg zeigte in der Spitze 2,36 Meter an bei 38 Kubikmetern Wasserabfluss pro Sekunde. Damit ist das Hochwasser zwischen HQ2 und HQ5 einzuordnen, also ein Ereignis, wie es statistisch alle zwei bis fünf Jahre vorkommt, wie Dipl. Ingenieur Christian Pons von der Brandt Gerdes Sitzmann Wasserwirtschaft GmbH erläutert. Er ist für den Flussbau im LGS-Areal als Renaturierungs-Maßnahme des Regierungspräsidiums Stuttgart als Fachmann vor Ort tätig und begutachtete mit LGS-Geschäftsführer Nils Degen die Jagstschlaufen am Mittwoch, nachdem der Pegel kontinuierlich gesunken war.
Schon am Montag war der Fluss zurück in den aufgeweiteten Uferzonen und die Wiesenflächen standen nicht mehr unter Wasser. „Einige Zaunbereiche wurden beschädigt, aber bei den frischen Anpflanzungen haben wir erstaunlich wenig Schaden festgestellt“, ziehen Degen und Pons Bilanz. Die für den Bauablauf erstellten provisorischen Furten durch den Fluss wurden teilweise ausgespült und müssen Instand gesetzt werden. Ein erst kürzlich mit Totholz befestigter Uferbereich wurde auf etwa zehn Metern beschädigt, mehrere Stämme dabei flussabwärts gespült. Außerdem sind in einigen Uferzonen Erdkanten abgebrochen. „Das ist aber alles im zu erwartenden Ausmaß. Wir lernen daraus, wo wir noch stärker befestigen müssen, lassen die Bereiche aber auch so, wo es nicht stört“, erläutert Degen.
Die Jagst soll bei der Renaturierung ihren Lauf mitdefinieren. Durch die großflächigen Abgrabungen und weiten Überlaufzonen, sogenannte Retentionsräume, werden die Wassermassen in der Fläche zurückgehalten, der Flusslauf verlangsamt und die Böden können das Wasser aufnehmen. Für die Baueinrichtungen jetzt und auch für die Bauten der Daueranlage der Landesgartenschau werden die prognostizierten Überflutungsbereiche berücksichtigt und sind entsprechend höher angelegt. „Unsere vorab durchgeführten Berechnungen haben eine gute Übereinstimmung mit dem jetzt eingetretenen Hochwasser, von daher sind wir zufrieden“, sagt Pons. Solche Wetterlagen kämen immer „überraschend, sind aber nicht außergewöhnlich“. Für Degen halten sich die geringen Sachschäden mit der gewonnenen Erfahrung die Waage. „Wir arbeiten mit dem Fluss, nicht gegen ihn.“
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